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6 Rauchgasreinigung mit Festbettfiltern im Krematorium Potsdam
Im Juni 1996 wurden im Krematorium Potsdam zwei neue Einäscherungsanlagen mit Einäscherungsöfen System "Dresden 96", Rauchgasreinigungsanlagen der Entstaubungstechnik Schwarzenberg GmbH und Automatisierungtechnik der Fa. ICAT Engineering Halle in Betrieb genommen. Das Anlagenschema ist in Abb. 4 dargestellt. Nach der Kühlung der Rauchgase im Luft-Luft-Kühler auf Temperaturen zwischen 130 und 150 °C wird das Rauchgas im Schlauchfilter entstaubt. Die Abscheidung von Dioxinen/Furanen und Quecksilber erfolgt im Festbettfilter (Herdofenkoks). Wichtig beim Einsatz von Festbettfiltern ist die möglichst genaue Einstellung der Eintrittstemperatur. Vor Hersteller des Herdofenkokses wird 130 °C als optimale Temperatur zur Schadstoffadsorption genannt. Höhere Temperaturen sind zu vermeiden. Andererseits sollte die Temperatur zur Vermeidung von Korrosionserscheinungen über 100 °C liegen. Daher wurde ein Luft-Luft-Wärmeübertrager entwickelt, mit dem die starken Schwankungen von Rauchgasmenge und Temperatur ausgeregelt werden können. Die Temperatur vor dem Festbettfilter wird auf 125±5 °C eingestellt (Abb. 5). Nach 5-monatigem Betrieb mit ca. 30 Einäscherungen/Tag wurden im November/Dezember 1996 durch das ILK Dresden Emissionsmessungen durchgeführt. Alle Grenzwerte der 27. BImSchV werden deutlich unterschritten (Abb. 6). Zusätzlich zur Adsorption gasförmiger Schadstoffe werden in der Festbett-Schüttung auch Feinstäube zurückgehalten. Da die Reingasstaubgehalte extrem niedrig waren, wurden die Nachweisgrenzen des Meßverfahrens angegeben (0,2 mg/m³). Diese geringe Staubkonzentration trägt ebenfalls zur Emissionsminderung der Dioxine/Furane bei (Abb. 7) [LIST,S97a].
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